Mittwoch, 20. März 2013

Thromboserisiko


Immer wieder sorgen Veröffentlichungen über das Thromboserisiko von Antibabypille oder Hormonersatzmitteln für Verunsicherungen. Dabei kommt es sehr darauf an, wie die Information dargestellt wird.


Die Aussage "Die Antibabypille erhöht das Risiko eine Thrombose zu erleiden um das vierfache" hört sich zunächst sehr gefährlich an. Bedeutet dies doch, dass die Wahrscheinlichkeit, ein lebensgefährliches Ereignis zu erfahren, um 400% steigt. Tatsächlich kommt es bei 99,98% der Frauen, die die Pille nehmen, nicht zu einer Thrombose.

In Großbritannien führte die Schlagzeile "Pille erhöht Thrombose-Risiko um 400%" übrigens zu 13.000 Abtreibungen mehr als üblich, weil viele Frauen sofort die Pille absetzten.

Wie kommt es zu diesen unterschiedlichen Wahrnehmungen? Das liegt ganz einfach daran, dass die eigentlich wichtige Größe, nämlich die tatsächliche Anzahl Erkrankungen, unbekannt ist. Das absolute Risiko einer Frau an Thrombose zu erkranken ist nämlich sehr gering: ohne Pille erleiden 5 von 100.000 eine Thrombose, mit Pille sind es 20 von 100.000 - immer noch wenige.

Außerdem beeinflussen zahlreiche zusätzliche Faktoren wie Alter, Übergewicht, Rauchen und angeborene Gerinnungsstörungen das Risiko ganz erheblich. In den USA wurde eine Studie mit über 70.000 Personen durchgeführt, die über 16 verschiedene Einflussfaktoren berücksichtigt. Nach Auswertung der Studie wurde eine Risikokalkulator entwickelt, mit dessen Hilfe Sie Ihr individuelle Risiko berechnen und anschaulich darstellen lassen können. Auf unserer Internetseite finden Sie eine deutsche Übersetzung des Rechners.